Hardinghausen einer der Runkeljungs

Hardinghausener Wappen Münsterland oder Ruhrgebiet ?

Flaches Land, hier und da ein Bauernhof, weidende Kühe: Ist man hier schon im Münsterland oder etwa noch im Ruhrgebiet? Die Kirchhellener Bauernschaft Hardinghausen liegt auf der Grenze von Industriezone und ländlichem Raum. Schacht 10 des Bergwerks Prosper-Haniel liegt nur wenige Kilometer südlich, und offiziell reicht das Ruhrgebiet sogar bis zum Fluss Lippe ein ganzes Stück nördlich von Hardinghausen. Aber mit der Industrielandschaft Ruhrgebiet hat der Kirchhellener Norden weder äußerlich noch von seinem Menschenschlag viel gemein.

Ganz eigenes "Völkchen"

"Wir sind hier eine kleine Gemeinschaft", erzählt Bauer Bernhard Steinmann, "und es ist manchmal schwierig, sich mit der großen Stadt zu identifizieren." "Die große Stadt", das ist die 20 Kilometer südlich gelegene Industrie-Stadt Bottrop, zu der auch Hardinghausen seit der Kommunalen Neuordnung 1976 offiziell gehört. Man habe einfach eine unterschiedliche Mentalität, einen anderen Humor und eine eigene Art zu feiern, beschreibt der 52-Jährige, dessen Familie schon seit dem 13. Jahrhundert in Hardinghausen Landwirtschaft betreibt. Und auch vom "Dorf" Kirchhellen unterscheiden sich Hardinghausener noch einmal. "Wir sind nur ein kleiner Zweig in der großen Familie von Kirchhellen und werden dafür oft belächelt", erklärt Steinmann. "Ach, ihr da hinten!", heiße es oft leicht spöttisch aus dem Dorf. Aber damit kann man in Kirchhellens Norden gut leben, denn Bernhard Steinmann und seine Nachbarn eint ein Wir-Gefühl, dass schon so einige Jahrzehnte überdauert hat und sich auch heute noch in vielen nachbarschaftlichen Veranstaltungen zeigt.

Die Dringenburg

Die Dringenburg 1407 erwähnt eine Urkunde den Adeligen Hinrich von der Dringenburg. Für die Zeit davor gibt es keine Hinweise auf die Burg oder das Geschlecht. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten die Besitzer des Ritterguts häufig. Die Privilegien aber blieben erhalten: Das Haus Dringenburg stand beispielsweise im Gegensatz zum Haus Beck in keinem Lehensverhältnis, konnte also selbstständig den Vestischen Landtag beschicken. Von den Rechten nahm die Dringenburg unter den Kirchhellener Rittergütern insgesamt nach Haus Brabeck den zweiten Platz ein. Weder von den Bauten noch von der Bedeutung der Dringenburg ist heute noch etwas übrig. Ihre letzte Hoch-Zeit erlebte sie im 19. Jahrhundert, als sie unter dem Besitzer Velten-Brauerei war und hier die Kirchhellener Karnevalszüge ihren feuchtfröhlichen Ausklang fanden. 1924 fielen Land und Gebäude von Haus Dringenburg an die Gemeinde Kirchhellen. Diese tauschte das Gut 1955 gegen den Besitz von Bauer Jünger in der Nähe des Dorfkerns ein. Heute erinnert die Straße "An der Dringenburg" in Hardinghausen, an der das neue Haupthaus des Guts steht, an die alte Bedeutung.

Reitsportverein

In diesen Tagen sitzen zwar keine Hardinghausener mehr im Vestischen Landtag, dafür vertreten der Reitsportverein Zur Linde und der Ländliche Reit- und Fahrverein, die seit Jahren eine erfolgreiche Kooperation betreiben, Kirchhellen bei hochklassigen nationalen Turnieren und holen die deutsche Reiterelite auch regelmäßig auf die Reitsportanlage an der Straße "An der Linde".

Zahlen, Daten, Fakten

Hardinghausen weist auf eine Anhöhe, auf der Gericht gehalten wurde, hin. Geschichtlich bedeutend für die Bauernschaft Hardinghausen ist das Ritter-Haus Dringenburg. Es wird das erste Mal im 15. Jahrhundert erwähnt. Heute erinnert die Straße "An der Dringenburg" in Hardinghausen an das einstmals mächtige Rittergut. In Hardinghausen, das zusammen mit Ekel und Holthausen den statistischen Bezirk Kirchhellen Nord-West ausmachen, leben gut 1600 Menschen auf 25 Quadratkilometern. Damit hat der Bezirk die größte Fläche innerhalb Kirchhellens und gleichzeitig die geringste Einwohnerzahl. Die Flächengröße ergibt sich teilweise daraus, dass zu dem Bezirk auch ein Großteil der Kirchheller Heide gehört.

Quelle: http://www.bottrop.de/tourismus/stadtportrait/stadtteile/060901_ekelhardinghausen.php

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